Künstliche Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle in der Tierhandhabung und ist besonders relevant in der Geflügelindustrie, insbesondere bei
der Haltung von Legehennen. In vielen modernen landwirtschaftlichen Betrieben mit Geflügelhaltung und Eierproduktion wird künstliches Licht
genutzt, um optimale Haltungsbedingungen sicherzustellen und die Produktivität der Hennen zu steigern.Legehennen sind Tiere mit einem ausgeprägten Lichtbedarf. Sie reagieren empfindlich auf Veränderungen der Lichtverhältnisse und die Länge
des Lichttages kann ihren Gesundheitszustand, das Wohlbefinden und die Legeleistung beeinflussen. Daher ist die künstliche Beleuchtung ein entscheidender
Kontrollpunkt in der Legehennenhaltung. Eine korrekte Beleuchtungsstrategie basiert auf zwei wichtigen Aspekten: Der beleuchteten Tageslänge und der Lichtintensität. In der modernen
Hühnerhaltung wird ein „Lichtprogramm“ eingesetzt, dessen Ziel es ist, die Eierproduktion zu maximieren und gleichzeitig das Wohlergehen
der Hennen zu gewährleisten. Dieses Programm beginnt mit einer spezifischen Beleuchtungsdauer und Intensität, die allmählich angepasst werden,
bis ein Höchststand erreicht ist. Die künstliche Beleuchtung ermöglicht es den Landwirten, die Tageslänge zu kontrollieren und so die Produktion zu steigern. Indem die Legehennen
"lange Tage" durchleben, werden sie eher dazu angeregt, Eier zu legen. Allerdings ist es wichtig, die Beleuchtungsdauer nicht übermäßig zu
verlängern, da eine ständige Beleuchtung den Hennen Stress und gesundheitliche Probleme bereiten kann. Neben der Dauer ist auch die Intensität des Lichts wichtig. Eine zu hohe Lichtintensität kann zum Beispiel zu Verhaltensproblemen wie Federpicken
und Kannibalismus führen. Es wird daher empfohlen, die Beleuchtung entsprechend anzupassen, um Stressverhalten zu minimieren. Die Wahl der richtigen Beleuchtungsquelle ist ebenso entscheidend. Verschiedene Arten von künstlichen Lichtquellen wie Leuchtstofflampen, Halogenlampen
oder LED-Lampen haben ihre eigenen Vorteile und Schwierigkeiten. LED-Lampen zum Beispiel, haben eine längere Lebensdauer und sind energieeffizienter,
was zu geringeren betrieblichen Kosten führt. Einige Forschungen legen auch nahe, dass die Farbe des Lichts einen Einfluss auf die Produktion und das Verhalten der Hennen haben kann. Zum
Beispiel scheinen rote und blaue Lichter eher beruhigend zu wirken, während grüne und weiße Lichter die Aktivität und Wachsamkeit steigern
können. Schließlich ist auch die Homogenität des Lichts wichtig, da eine ungleichmäßige Beleuchtung zu bestimmten Stellen mit Über- oder Unterbelichtung
führen kann, was negative Auswirkungen auf das Verhalten und die Gesundheit der Tiere haben kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine sorgfältig geplante und durchgeführte Beleuchtungsstrategie eine wichtige Rolle in der Legehennenhaltung
spielt. Es ist ein Balanceakt, die richtige Beleuchtungsdauer, -intensität und -qualität zu finden, um das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten
und gleichzeitig eine hohe Produktivität zu erreichen. Es wird erwartet, dass sich die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet weiterentwickelt,
um bessere Beleuchtungssysteme und -strategien zur Verfügung zu stellen. Dies könnte dazu beitragen, die Tierschutzstandards zu verbessern
und die Nachhaltigkeit der Geflügelindustrie zu erhöhen.
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